Genau wie die Trainingsschauspieler der 1. Generation sind auch die Trainingsschauspieler aus der zweite Generation heute immer noch ziemlich aktiv. Genau genommen bilden sie bis heute sogar den Standard.

Der 2. Generation Trainingsschauspieler gehen ein paar Erkenntnisse aus der Arbeit mit der 1. Generation voraus:

  • Trainingsschauspieler müssen mehr können, als bloß Rollen spielen, sie müssen didaktisch spielen können.
  • Für professionelle Kommunikationstrainings braucht man professionelles Wissen um psychologische Konzepte und Kommunikation.
  • Als Trainer freestylemäßig mit einem Schauspieler in ein Kommunikationstraining spazieren funktioniert nicht so gut. Die müssen wissen, wann sie die Klappe halten sollen.

Diese Erkenntnisse haben dazu geführt, dass schon in den frühen achtziger Jahren erste Ausbildungen für Trainingsschauspieler entwickelt wurden. Diese Ausbildungen bestanden damals wie heute manchmal bloß aus einem Wochenendkurs, manchmal aus einem mehrmonatigem Zusatzstudium. Da ist es dann natürlich wie mit den Kaninchen und den Elefanten. Kaninchen tragen ihre Jungen knapp 2 Wochen, Elefanten 22 Monate. Und beim einen kommt dann eben ein Kaninchen und beim anderen ein Elefant heraus.

Verbindliche Standards gibt es leider bis heute nicht. Im besten Fall können Trainingsschauspieler der 2. Generation nach ihrer Ausbildung verschiedene Übungsmethoden jenseits vom klassischen Rollenspiel, sie lernen ihre Figuren aus psychologischen Konzepten und nicht nur aus dem Gefühl heraus zu spielen. Sie spielen bewusst in Lernziele hinein, die sie selbst auch verstehen und die der Trainer sich wünscht.

Ganz wichtig ist in der Arbeit der 2. Generation Trainingsschauspieler aber auch die sogenannte Lerntriade. Mit dem ganz dicken Pinsel gemalt bedeutet Lerntriade, das ein Kommunikationstraining in drei Zuständigkeitsbereiche eingeteilt wird: Der Trainer erklärt alles.
Der Trainingsschauspieler spielt alles. Die Teilnehmer sind dafür zuständig, alles wissen zu wollen. Bedeutet: In der Annahme, dass die Teilnehmer stets wissbegierig sind hat der Trainingsschauspieler ausnahmslos die Aufgabe, Simulationen in verschiedenen Formaten zu spielen. Ausserhalb seiner Rollen beteiligt er sich ausschließlich an Diskussionen mit den Teilnehmern, wenn er etwa um Feedback explizit gebeten wird. Sämtliche theoretischen Punkte, Anleitungen und auch das meiste Feedback zu den jeweiligen Simulationen kommen vom Trainer.

Beste Konsequenz: Schauspieler reden deutlich weniger Quatsch und verhalten sich, wie man sagt „businesstauglich“. Das klingt alles ziemlich simpel, ist für alle Beteiligten tatsächlich aber eine enorme Verbesserung. Jeder weiss, wer den Hut aufhat – nämlich der Trainer – und die Trainingsschauspieler können sich mit einem enorm hilfreichen Wissen über psychologische Konzepte auf ihre einzige Aufgabe konzentrieren, das didaktische Spielen.

Dieser Grad der Professionalisierung hat dazu geführt, dass das Trainingsschauspiel in den Niederlanden so durch die Decke gegangen ist, dass dort heute ca. 3.000.000 Menschen jedes Jahr mit bis zu 4.000 Trainingsschauspielern arbeiten.

Die erfolgreichsten Trainingsschauspieler der 2. Generation arbeiten oft an bis zu 100 Trainingstagen im Jahr. Ihr Fokus hat sich allerdings genauso oft vollständig verlagert. Sie nehmen so gut wie keine Film und Theaterangebote mehr an und konzentrieren sich komplett auf ihre Arbeit in den Kommunikationstrainings.

Oft sind sie in psychologischen und didaktischen Konzepten besser geschult und haben ungleich viel mehr Trainingstage absolviert als viele Trainer. Dazu haben sie mit so vielen unterschiedlichen Trainerpersönlichkeiten gearbeitet, dass sie über ein enorm umfangreiches Erfahrungswissen in Sachen Didaktik verfügen. Viele sehr erfolgreiche Trainingsschauspieler bekommen somit Lust auf mehr und machen irgendwann schließlich selbst eine Trainerausbildung. Aus diesen Trainingsschauspielern bildet sich die 3. Generation Trainingsschauspieler.

Was gelernt?

Super! Theorie ist wichtig, doch noch wichtiger ist die Praxis. Fahrradfahren lernt man auch nicht durch das Lesen eines Blogartikels.

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Das auf dieser Website genutzte generische Maskulinum adressiert alle Geschlechter. Auf eine Mehrfachbezeichnung wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.

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