1980 – 2024: Warum die 1. Generation Trainingsschauspieler Kommunikationstrainings soviel besser und soviel schlechter gemacht hat – bis heute.

Antwort in zwei Sätzen

Weil sie direkt aus dem Theater ins Kommunikationstraining spaziert sind und gemacht haben, was sie im Grunde den ganzen Tag tun – Rollen spielen. Aber auch nicht mehr.

Antwort in ein paar mehr Sätzen

Die erste Generation Trainingsschauspieler arbeitet seit 1980 im Rahmen von professionellen Kommunikationstrainings. Und genauso wie 1980 bei der Polizei in Holland mit ihnen gestartet wurde, arbeiten heute immer noch sehr viele auf diese Art und Weise.

Sie sind Schauspieler, deren Kernkompetenz das Spielen von Rollen ist. Genau so, wie es für Film oder Theater auch gebraucht wird. Sie steigen tief in eine Rolle ein und spielen diese dann ziemlich intensiv. Film und Theater bilden bei der 1. Generation aber immer noch den Mittelpunkt ihrer Arbeit. Diesen Schauspielern gibt man einige Infos zu den Rollen, die sie in Kommunikationstrainings bitte spielen sollen, und dann legen sie los.

Sie steigen auf Anweisung eines Trainers in ein Rollenspiel mit einem Teilnehmer ein und auch wieder aus. Grob gesagt, sie arbeiten als Lernwerkzeug eines Trainers. Nicht mehr, nicht weniger. Sie werden ausschließlich für Rollenspiele eingesetzt und machen durch ihr intensives Spiel auch die Rollenspiele deutlich intensiver. Das kann manchmal sehr eindrucksvoll sein und Rollenspiele auch deutlich relevanter machen, als wenn Teilnehmer unter sich Rollen darstellen.

Auf der anderen Seite ist das Spielen wie im Theater oder beim Film in Kommunikationstrainings so eine Sache für sich. Schauspieler neigen gerade im Theater dazu, übertrieben zu spielen – mit großer Geste und eher zu laut. Und das führt dann in den Simulationen mit den Teilnehmern oft dazu, dass Situationen als vom Schauspieler „gespielt“ und eben nicht realistisch erlebt werden. Schön anzuschauen, aber eben nicht relevant. Abgesehen davon: Schauspieler haben gelernt, Drama zu erzeugen, damit es interessant ist, ihnen dabei zu zuschauen. Darum geht es in einem Kommunikationstraining aber nicht. Hier steht nicht der Schauspieler im Mittelpunkt, sondern die Teilnehmer. Es geht in Kommunikationstrainings nicht um Drama, sondern um das erreichen von Lernzielen. Und die wiederum haben in Kommunikationstrainings oft mit Konzepten aus der Verhaltenspsychologie zu tun.

Ist ein Schauspieler in diesen Konzepten nicht ausgebildet, dann kann er auch nicht wissen, wie er sein Spiel gegenüber einem Teilnehmer in einem Rollenspiel entsprechend sinnvoll aufbauen kann, damit Lernziele erreicht werden. Er spielt dann eher aus dem Gefühl. Das kann gut gehen, oft tut es das aber eben nicht.

Und so kommt es dann mit der 1. Generation Trainingsschauspieler immer wieder dazu, dass ein Trainer an einer spezifischen Fähigkeit arbeiten möchte, der Schauspieler aber am Drama und der Teilnehmer sich merkwürdig überfordert fühlt. In den Niederlanden ist man schnell zu dem Schluss gekommen, dass mit der 1. Generation Trainingsschauspieler ein Schritt in die richtige Richtung gegangen wurde.

Allerdings hat man auch genauso schnell erkannt, dass man mehr Kontrolle über die Ergebnisse brauchte und es für professionelle Kommunikationstrainings mehr braucht, als Schauspieler, die aus dem Gefühl ein Drama spielen und sich ein bisschen was dazu verdienen möchten.

Was gelernt?

Super! Theorie ist wichtig, doch noch wichtiger ist die Praxis. Fahrradfahren lernt man auch nicht durch das Lesen eines Blogartikels.

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Das auf dieser Website genutzte generische Maskulinum adressiert alle Geschlechter. Auf eine Mehrfachbezeichnung wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.

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